Geschichte

Die Anfänge

Dieter Babenschneider auf dem Feld in den 1950er

Der Badminton Club Tempelhof gehört als einer der ersten reinen Badmintonvereine in Berlin zu den frühen Wegbereitern des Sports in der Hauptstadt. Nach der offiziellen Gründung am 01. August 1957 trittt der BCT schon als 9. Mitglied dem Badminton-Verband Berlin bei, der mittlerweile im Badminton-Verband Berlin-Brandenburg (BVBB) aufgegangen ist.

Bei seiner Gründung zählt der BCT bereits 17 Mitglieder, die in der Machonhalle, der Aska-Halle und der Schulenburgring-Halle aktiv sind. Schon im ersten Jahr des Bestehens werden Mannschaftsspiele in der Stadtklasse ausgetragen. Die Heimspiele finden dabei in der Machonhalle in Mariendorf statt. Im Jahr 1959 wird dann die Bosehalle in Beschlag genommen, in der noch heute alle Heimspiele des BCT stattfinden. Zu Beginn müssen jedoch zunächst alle Felder eigenhändig abgemessen werden, um einen Spielbetrieb überhaupt erst zu ermöglichen.

Die erfolgreichen 1960er und 1970er

Plakette des Sportfestivals Berlin-London

Ab dem Jahr 1960 setzt eine Reisewelle ein. Die Spielerinnen und Spieler des BC Tempelhof verbinden in den folgenden Jahren und Jahrzehnten immer wieder das Angenehme mit dem Nützlichen und halten Freundschaftsspiele im ganzen Land ab. Ein Grund dafür ist zu Beginn sicher auch, das die Aktiven der Enge im eingeschlossenen West-Berlin entkommen wollen.

Der erste Trip führt den BCT nach Gütersloh, zudem wird neben vielen anderen Zielen auch Ost-Berlin bereist. Hier findet noch kurz vor dem Mauerbau ein Spiel gegen Empor Brandenburger Tor statt.  Ein weiteres Highlight in diesem Zusammenhang sind die Sportfestivals Berlin-London 1973 und 1977. Der BCT trifft bei beiden Ausgaben auf Barnet.

Allgemein sind die 1960er und 1970er Jahre für lange Zeit die sportlich erfolgreichsten. Der BC Tempelhof ist mehrere Jahre in der Oberliga (Nord) vertreten und hat mit dem mehrfachen Berliner Meister im Einzel und Doppel, Detlef Eggers (rechts im Bild), sogar einen deutschen Nationalspieler in seinen Reihen. Auch andere Spielerinnen und Spieler belegen zu dieser Zeit immer wieder Podiumsplätze bei den Berliner Meisterschaften im Einzel, Doppel und Mixed. Aufgrund dieser Erfolge kann der BCT stetig wachsen.

Sportlicher Abstieg in den 1980ern

In den 1980er Jahren ist der BCT in der Spitze deutlich weniger erfolgreich als zuvor. Die erste Mannschaft muss unter anderem den vorübergehenden Abstieg bis hinunter in die Bezirksklasse verkraften. Auch bei Einzelmeisterschaften können in diesem Jahrzehnt keine großen Erfolge vermeldet werden.

Ein Bild vom Schülertraining aus den 1980ern

Doch im starken Kontrast dazu ist der BCT in den 1980ern im Breitensport besser aufgestellt denn je. Insgesamt sind 50 Erwachsene und 29 Kinder und Jugendliche im Verein aktiv. Gerade die Jugendlichen sind in dieser Zeit stark auf dem Vormarsch und werden zu einer goldenen Generation, die noch heute in ganz Berlin und Deutschland aktiv ist. Bestes Beispiel für diese Gruppe ist Thomas Born, der nach mehreren Jahren an der Spitze des BVBB mittlerweile Präsident des Deutschen Badminton Verbands (DBV) ist. Damit hat einer der zentralen Funktionäre im deutschen Badminton seine ersten Schritte beim BCT gemacht.

Wiederaufstieg in den 1990ern

In den 1990ern geht es dann auch in der Spitze wieder bergauf. Durch das Aufrücken der talentierten Jugendspieler aus den 1980ern kann die erste Mannschaft wieder an alte Erfolge anknüpfen und sich bis in die Oberliga zurückkämpfen.

Ein Bild von einem Internationalen Turnier 1998

Zu Beginn des Jahrzehnts hat der BC Tempelhof rund 110 Mitglieder, davon etwa 50 Jugendliche. Er ist darüber hinaus zu dieser Zeit einer von von nur 12 Vereinen in der Bundesrepublik Deutschland, der Miniarbeit mit Schülern von 7-10 Jahren anbietet. Damit ist der BCT auch ein Vorreiter, was das Heranführen der Jüngsten an den Badmintonsport angeht. Diesem Auftrag ist der Verein bis heute treu geblieben.

Neue Höhen in den 2000ern

Im neuen Jahrtausend erklimmt der BCT neue sportliche Höhen. Die erste Mannschaft steigt zeitweise bis in die Regionalliga auf und behauptet sich auf lange Sicht in der Oberliga und Berlin-Brandenburg-Liga. Mit Alexander Berndt stellt der BCT im Jahr 2003 wieder den Berliner Meister im Herreneinzel.

Die erste Mannschaft 2010 mit vielen Jugendspielern

In der Jugend werden mehrere Berliner Meisterschaften in den Disziplinen Einzel, Doppel und Mixed gewonnen, vor allem Anne und Lukas Förschner sind hier überaus erfolgreich. In den Altersklassen werden zahlreiche Deutsche und Norddeutsche Meisterschaften errungen, vor allem Dieter Babenschneider tut sich hervor.

In der Breite gibt es ein großes Angebotsspektrum für alle Spielstärken und Altersklassen. Nichtsdestotrotz schlittert der BC Tempelhof am Ende des Jahrzehnts in die größte Krise seiner Geschichte. Aufgrund von internen Unstimmigkeiten und Trainerwechseln verliert der Verein fast seine komplette Jugendabteilung und damit den sportlichen wie auch finanziellen Unterbau. Nur dem neuen Vorstand um Mitgründer Dieter Babenschneider und Cheftrainer Andreas Bernwald ist es zu verdanken, dass sich der BCT aus dieser existenzbedrohenden Situation befreien kann.

Konsolidierung auf hohem Niveau in den 2010ern

In den Folgejahren konsolidiert sich der BCT nach dem Wegbrechen der Jugendabteilung. Vor allem Dank AGs in Grundschulen können sukzessive neue Nachwuchsspieler gewonnen werden. Dies sorgt dafür, dass der BCT über einen gesunden Unterbau verfügt, mit dem der Breitensport auf Jahre hinaus gesichert sein wird. Und auch in der Spitze tut sich etwas. So hat sich zum Beispiel Amadeus Köhler zu einem der erfolgreichsten Jugendspieler der Stadt entwickelt.

Die Erwachsenenmannschaften sind währenddessen in allen Spielklassen vertreten, wobei sich die erste Mannschaft auf hohem Niveau in der Berlin-Brandenburg Liga behauptet und immer wieder an die Tür zur Oberliga anklopft. Weiterhin gelingt es den Aktiven, zahlreiche Titel in den Altersklassen zu gewinnen, wobei sich vor allem unser Cheftrainer Andreas Bernwald hervortut.

Im Mai 2011 geht der BCT dann eine Spielgemeinschaft mit der Badmintonabteilung des Friedenauer TSC ein. Seitdem trainieren die Spielerinnen und Spieler beider Vereine zusammen. Darüber hinaus treten sie in der Berlin-Brandenburger Mannschaftsmeisterschaft unter gemeinsamer Flagge an. So ist es gelungen, noch mehr aktive Sportler unter einem Dach zu vereinen.

Der BC Tempelhof hat sich damit in den vergangenen 60 Jahren als reiner Badmintonverein in seiner Nische etabliert. Den Verantwortlichen ist es ein Anliegen, allen Altersklassen und Spielstärken einen professionellen Rahmen zur Verfügung zu stellen. So kann es dem BCT gelingen, auch in den nächsten 60 Jahren ein spannendes sportliches Angebot für Jung und Alt anzubieten.